In der IT-Sicherheit dreht sich vieles um Software-Lösungen: Sie dienen zum Beispiel als Firewalls, die Viren abhalten, sie ermöglichen Zugriffskontrollen und die 24/7-Überwachung der IT-Infrastruktur. Dabei darf die Hardware nicht vergessen werden. Denn Geräte wie Smartphones, Laptops und PCs aber auch Router und Drucker können zur riskanten Sicherheitslücke werden. Genau damit befasst sich die Endpoint Security.
Eine von Microsoft unterstütze Studie im DACH-Raum zeigt schon 2022, dass Endgeräte ins Visier vieler Hacker geraten: 55% der befragten IT-Entscheider berichten von einer Zunahme der Attacken auf Endgeräte. 2024 zeigt eine Studie von Forescout, dass IT-Geräte für 58% der Schwachstellen in Unternehmensnetzwerken verantwortlich sind. Das zeigt die Risiken, die Firmengeräte mit sich bringen.
Was ist Endpoint Security?
In der Endpoint Security – auf Deutsch auch als Endpunktsicherheit bezeichnet – geht es darum, die Firmengeräte vor unbefugten Zugriffen und besonders vor Angriffen zu schützen. Denn Hacker könnten sich den Weg über Endgeräte bis in die Tiefen des Firmennetzwerkes bahnen. Diese Gefahr soll durch Endpoint-Security-Maßnahmen direkt am Ursprung eingedämmt werden.
Was ist überhaupt ein „Endpoint“?
Mit einem Endpoint ist jedes Gerät gemeint, das mit einem Netzwerk verbunden ist. Es handelt sich also um die „Endpunkte“, die durch das Firmennetzwerk verbunden werden. Grundsätzlich kann zwischen zwei Kategorien von Geräten unterschieden werden:
- Netzwerkgeräte sind von Natur aus anfällig für Angriffe, denn sie funktionieren nur, indem sie sich mit anderen Geräten verbinden. Das gilt vor allem für WLAN-Router, Server oder gemeinschaftliche Drucker und Scanner im Büro. Sie sind oft besonders leichte Ziele, weil sie häufig online zugänglich sind.
- Mit Endgeräten sind meistens jene Geräte gemeint, die üblicherweise von einzelnen Personen zur Arbeit genutzt werden. Dazu zählen der Stand-PC und Desktop am Arbeitsplatz, aber auch der Laptop und das Smartphone. Sie sind eigentlich weniger vulnerabel, werden aber beispielsweise über Phishing-Angriffe und Malware attackiert.
Oft wird aber generell von „Endgeräten“ als Überkategorie gesprochen, die sämtliche Firmengeräte umfasst. Das hängt wohl mit der Bezeichnung der „Endpunkte“ zusammen.
Warum ist Endpoint Security wichtig für die IT-Sicherheit?
Die Endpoint Security erfüllt eine wichtige Funktion in der IT-Sicherheit: Sie kann verhindern, dass Hacker die Kontrolle über Geräte übernehmen oder sich darüber in das Netzwerk einschleichen. So trägt sie auch zur Datensicherheit und Einhaltung der Compliance-Richtlinien bei. Das wird auch durch Remote-Arbeit wichtiger, denn sie stellt besonders mobile Endgeräte auf die Probe.
Dabei ist die Endpoint Security nur eine von vielen wichtigen Maßnahmen in der IT-Sicherheit: Es ist zum Beispiel ratsam, das Firmennetzwerk in einzelne Segmente zu unterteilen. Diese Netzwerksegmentierung trägt dazu bei, dass Angreifer über einzelne Geräte eben nicht auf das ganze Netzwerk zugreifen können. Trotzdem ist und bleibt es wichtig, Ihre Endgeräte zu schützen.
Die Endpoint Security wird stiefmütterlich behandelt
Weil die Endpunktsicherheit nur eine von vielen IT-Sicherheitsmaßnahmen ist, scheinen viele darauf zu vergessen. Laut der Microsoft-Studie nutzen 45% der der Unternehmen beispielsweise Multi-Faktor-Authentifizierungen oder Zugriffskontrollen, um ihre Firmennetzwerke abzusichern. Aber nur etwa 20% berücksichtigen gezielt Endgeräte wie vernetze Drucker oder Firmen-PCs im IT-Risikomanagement. Das geht jedenfalls besser!
Best-Practices für Ihre Endpoint Security
Damit die Endpoint Security in Ihrem Unternehmen nicht vernachlässigt wird, haben wir eine Best-Practice-Anleitung für Sie zusammengefasst:
1. Status Quo der Endgeräte
Um Endgeräte zu schützen, muss man sie zunächst kennen. Die wichtigste Grundlage der Endpoint Security ist also eine Liste aller Endgeräte und Netzwerkgeräte, die im Firmennetzwerk unterwegs sind. Nur mit einer vollständigen Auflistung können die Maßnahmen vollständig greifen.
2. Die technische Endpoint Security
Im nächsten Schritt werden die tatsächlichen Maßnahmen zur Endpunktsicherheit durchgeführt. Am häufigsten sind dabei folgende Endpoint-Security-Lösungen im Einsatz, die viele von uns bereits kennen:
- Antivirus-Software: Auf jedem Gerät sollte zuverlässige Antivirus- und Antimalware-Software installiert werden. Sie schützt das jeweilige Endgerät und ist damit das Kernstück der Endpunktsicherheit.
- Firewalls: Das Risiko für die IT-Sicherheit besteht darin, dass Endgeräte im Firmennetzwerk miteinander kommunizieren. Firewalls können diesen Datenverkehr regeln und überwachen, um die Sicherheit für einzelne Geräte und das ganze Netzwerk zu erhöhen.
- Virtual Private Networks: Durch VPN können auch Zugriffe aus dem Homeoffice oder sonstigen Remote-Arbeitsplätzen sicher gestaltet werden. Damit sind VPN auch wichtig, um die einzelnen Endpunkte voreinander zu schützen.
3. Mitarbeiter schulen – auch zu privaten Geräten
Oft stellen Mitarbeitende eine besonders große Sicherheitslücke dar. Nicht aus böser Absicht, sondern weil sie es nicht besser wissen. Sie klicken auf Links und werden Opfer von Phishing-Attacken oder sie nutzen „nur mal schnell“ ein privates Gerät für berufliche Zwecke.
Deshalb ist es wichtig, Mitarbeitende zur Endpoint Security (und zur IT-Sicherheit insgesamt) zu schulen. Installieren Sie nicht nur Antivirus-Software, sondern erklären Sie, warum das wichtig ist. Sonst wird sie vielleicht bei der ersten Gelegenheit deaktiviert. Durch klare Richtlinien wird die Einhaltung der IT-Sicherheit für Mitarbeitende einfacher.
Wichtig sind Mitarbeiterschulungen in diesem Zusammenhang auch zu folgenden Themen:
- Schatten-IT, also unerlaubte Softwarelösungen, sind ein häufiges Risiko auf Endgeräten. Informieren Sie Ihre Mitarbeiter darüber und setzen Sie auch hier Richtlinien auf.
- BYOD-Richtlinien, kurz für „Bring Your Own Device“, regeln die Nutzung privater Geräte für Firmenzwecke. Denn die sollte ebenfalls reglementiert werden, um riskantes Verhalten möglichst zu verhindern.
4. Laufende Überwachung und Anpassung
Die IT-Sicherheit ist nie abgeschlossen – das gilt auch für die Endpoint Security. Die Endgeräte und ihre Zugriffe sollten laufend überwacht werden, am besten rund um die Uhr. Außerdem wird es immer wieder etwas zu tun geben: Zum Beispiel, wenn neue Geräte in Betrieb genommen und neue Mitarbeitende eingestellt werden. Die Endpunktsicherheit wird damit zur laufenden Aufgabe.
Den Überblick behalten, Maßnahmen einführen und sie laufend überwachen: Das ist für viele KMU eine Mammutaufgabe. Denn neben den Endgeräten muss die IT-Sicherheit sich um viele weitere Maßnahmen kümmern. Net Professionals steht Ihnen deshalb als Partner für Ihre IT-Sicherheit zur Seite: vom einzelnen Gerät bis zum gesamten Netzwerk.