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Zero Day Exploit: Das unsichtbare Einfallstor für Cyberangriffe

Inhalt

Ein Zero Day Exploit ist eine besonders gefährliche Cyberattacke. Hacker nutzen dabei unerkannte Sicherheitslücken in der Software aus. So bleibt betroffenen Unternehmen keine Zeit, um sich auf die Bedrohung vorzubereiten und sich gegen den Angriff zu wehren. 

Fast jede Software hat gewisse Sicherheitslücken. Zu den wichtigsten Cyber-Security-Maßnahmen zählt deshalb auch, diese Schwachstellen zu finden und zu beheben. In vielen Fällen sind Hacker jedoch schneller. Sie finden die Sicherheitslücken vor den Software-Entwicklern – und haben so die Gelegenheit, diese unbemerkt für einen Angriff auszunutzen. Dann handelt es sich um einen Zero Day Exploit.

Was ist ein Zero Day Exploit?

Der Begriff des Zero Day Exploit leitet sich davon ab, dass den Entwicklern keinerlei Zeit bleibt, sich auf einen Cyber-Angriff einzustellen und Sicherheitslücken zu schließen. Es bleiben also „Null Tage“, um die Bedrohung abzuwenden. Zero Day Exploits treten unter anderem in Betriebssystemen, Webbrowsern oder Office-Anwendungen auf. Charakteristisch hierfür ist, dass es sich um unerkannte Sicherheitslücken in der Software handelt. 

Man spricht dabei auch von „Zero-Day-Schwachstellen“, die zuerst von Hackern entdeckt werden. Das gibt den Cyberkriminellen die Möglichkeit, einen „Zero-Day-Angriff“ zu starten. Unternehmen erkennen die Schwachstelle schließlich erst, wenn die Cyber-Attacke bereits erfolgt. Das macht es beinahe unmöglich, die Sicherheitslücke zu „patchen“, also durch einen sogenannten Patch zu schließen. Laut einer Bitkom-Studie schätzten 91% der befragten Unternehmen in Deutschland 2022 einen Zero Day Exploit als bedrohlich ein.

Die Bedrohung durch einen Zero Day Exploit

Wenn Hacker eine Zero-Day-Schwachstelle entdecken, haben sie einen entscheidenden Vorteil: Sie können ihren Angriff in aller Ruhe vorbereiten. So warten Cyberkriminelle oft auf einen günstigen Moment, um ihre Zero-Day-Attacke zu starten. In vielen Fällen schreiben Hacker dafür einen „Exploit-Code“: Eine Malware, die unentdeckte Schwachstellen in der Software ausnutzt. 

Besonders gefährlich daran ist auch, dass selbst die aktiven Cyberangriffe zunächst unerkannt bleiben können. So kann sich ein Hacker etwa über Phishing-Mails Zugriff verschaffen, den Exploit-Code implementieren und sensible Daten sammeln – ohne, dass dies sofort bemerkt wird. Hier wird die Bedeutung des „Zero Day Exploit“ untermauert: „To exploit“ heißt auf Deutsch „ausbeuten“. Und genau das machen Hacker mit Zero-Day-Schwachstellen. 

Echte Beispiele für Zero Day Exploits

Wie gefährlich Cyberangriffe sein können, zeigen reale Beispiele von Zero Day Exploits. Hier wird auch deutlich, dass die entscheidenden Sicherheitslücken oft bei Software-Anbietern liegen. Betroffen sind jedoch auch jene Unternehmen und sogar Privatpersonen, die die Software nutzen und sich auf deren Sicherheit blind verlassen.

  1. Zero Day Exploits über Microsoft Windows: Eine Sicherheitslücke im Betriebssystem Microsoft Windows verursachte 2017 eine Reihe von Cyberangriffen auf zahlreiche Unternehmen. Dieser Zero Day Exploit ist auch unter dem Namen „WannaCry“ bekannt. Die Hacker konnten durch die Schwachstelle im Betriebssystem wichtige Daten verschlüsseln und Lösegeld von betroffenen Unternehmen erzwingen. 
  2. Zero-Day-Schwachstellen bei Google: Auch Google war schon mehrmals von Zero Day Exploits betroffen. So mussten etwa im Jahr 2021 mehrere Updates für Google Chrome vorgenommen werden, um Sicherheitslücken zu schließen und Patches zu installieren. Zuvor war es Hackern gelungen, bösartig präparierte HTML-Websites zu veröffentlichen. Entdeckt wurde die Sicherheitslücke durch externe IT-Forscher.
  3. Zero-Day-Angriff auf Zoom: 2020 wurde auch die Plattform für Videokonferenzen zur Zielscheibe eines Zero Day Exploit. Durch eine Schwachstelle in der Software konnten Hacker per Fernzugriff die Kontrolle über Rechner übernehmen und auf sämtliche Daten zugreifen. Allerdings nur, wenn eine ältere Windows-Version im Einsatz war und der Betroffene selbst Administrator des Rechners war. Das zeigt wiederum, wie unscheinbar und versteckt viele Zero-Day-Schwachstellen sind.

Maßnahmen gegen Zero-Day-Sicherheitslücken

Software-Giganten wie Microsoft und Google sind stets damit beschäftigt, ihre Systeme nach Sicherheitslücken zu untersuchen und Patches zu entwickeln. Auch kleinere Unternehmen sollten sich nicht darauf verlassen, dass ihre Systeme lückenlos sicher sind. Die folgenden Maßnahmen können dabei helfen, Ihr Unternehmen vor einem Zero Day zu schützen.

  • Regelmäßige Sicherheits-Updates machen: Die verwendete Software sollte stehts aktualisiert werden. Die Updates beinhalten oft Patches für neu entdeckte Sicherheitslücken. 
  • Mitarbeiter sensibilisieren: Hacker müssen sich auch bei Zero-Day-Schwachstellen erst einen Weg in die Systeme bahnen. Wissen über Phishing-Methoden und andere Gefahren kann die Cyberangriffe auf Ihr Unternehmen erheblich erschweren.
  • Ethical Hacking nutzen: Die „guten Hacker“ suchen im Auftrag von Unternehmen nach Sicherheitslücken in deren Systemen. So können sie den kriminellen Hackern zuvorkommen und Zero-Day-Schwachstellen früher entdecken.
  • Firewall installieren: Nach wie vor sind eine Firewall sowie Anti-Viren-Programme wichtige Maßnahmen in der IT-Security. Das gilt auch für Zero-Day-Angriffe.
  • Für den Notfall vorsorgen: Regelmäßige Backups wichtiger Daten sowie eine vorab definierte Vorgehensweise kann dabei helfen, im Ernstfall schneller auf Zero-Day-Bedrohungen zu reagieren.
  • Unterstützung von IT-Experten holen: Gerade für KMU kann die IT-Sicherheit zur Mammut-Aufgabe werden. Hier lohnt es sich meist, bei der Cyber-Security auf die Hilfe von Experten zu vertrauen.

Net Professionals ist als IT-Berater auch im Bereich der IT-Security aktiv. So unterstützen wir Unternehmen etwa mit regelmäßigen Backups in unser Rechenzentrum, implementieren maßgeschneiderte Firewalls und sorgen durch unser Monitoring-System dafür, dass Gefahren schnell erkannt und abgewendet werden.