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Edge Computing: Die Zukunft des Cloud Computing? 

Inhalt

Edge Computing ist eine Weiterentwicklung des Cloud Computing, bei der Daten teilweise vor Ort verarbeitet werden. Das kann Ressourcen sparen, die Datenverarbeitung beschleunigen und die IT-Sicherheit erhöhen. 

Beim Cloud Computing werden sämtliche Daten zentral gespeichert und verarbeitet. Dabei hat Cloud Computing viele Vorteile, die immer mehr Unternehmen für sich nutzen. Die zentrale Datenverarbeitung kann aber – bei großen Datenmengen – auch für längere Bearbeitungszeiten sorgen. Edge Computing bietet eine Lösung für diese und weitere Herausforderungen. 

Was bedeutet Edge Computing? 

Auch beim Edge Computing werden die Daten eines Unternehmens zentral in der Cloud gespeichert und verarbeitet. Die „Edge“ ist aber eine weitere Schnittstelle vor Ort, also beispielsweise am Endgerät, die geringere Datenmengen verarbeiten kann, ohne dafür die Cloud zu nutzen. Ein bekanntes Beispiel ist der Cache, in dem Website-Daten gespeichert werden, sodass diese nicht bei jedem Besuch neu abgerufen werden. Auch das Internet of Things, beispielsweise mit Sprachassistenten wie Alexa, nutzt Edges, um schneller auf Anfragen zu reagieren.  

Im Business-Bereich ist Edge Computing ebenfalls auf dem Vormarsch. Laut einer Studie von gridscale im DACH-Raum 2024 haben 53 Prozent der mittleren und großen Unternehmen bereits die Notwendigkeit von Edges erkannt. Dabei sehen 87 Prozent der Befragten das einheitliche Management einer Infrastruktur für Edge und Cloud Computing als besonders wichtig an. Rund 63 Prozent setzen dabei auf externe Unterstützung, wobei besonders kleinere Firmen lokale Dienstleister bevorzugen.  

Beispiele für Edge Computing  

Das wohl eindringlichste Beispiel sind selbstfahrende Autos: Sie müssen innerhalb von Millisekunden Entscheidungen treffen – und können damit keine Verzögerungen durch die Datenübertragung aus der Cloud in Kauf nehmen.  

Für Unternehmen ist Edge Computing besonders dann wichtig, wenn es um die Übertragung großer Datenmengen geht. So kann etwa eine Fabrik in der Industrie durch die lokale Infrastruktur als Edge-Schnittstelle relevante Daten vor Ort speichern und verarbeiten. Aber auch Endgeräte und Server vor Ort können die Vorteile für Unternehmen nutzbar machen. 

Vorteile von Edge Computing  

Der Speicherplatz und die Verarbeitungsleistung von Daten werden also näher an die Endbenutzer herangebracht. Daraus ergeben sich folgende Vorteile für Unternehmen. 

Schnellere Datenverarbeitung 

Durch Edge Computing kann die Datenverarbeitung beschleunigt werden. Allein durch die physische Distanz zum Rechenzentrum kann das Cloud Computing nämlich für Latenzen sorgen. Indem die Datenverarbeitung also zum Teil vor Ort an der Edge-Schnittstelle passiert, können Reaktionszeiten verkürzt werden. Auch in der gridscale-Studie werden die bessere Performance und bessere User Experience durch niedrigere Latenzen als wichtige Vorteile erwähnt. 

Weniger Datenübertragungen notwendig 

Durch die Rechenleistung vor Ort sind weniger Datenübertragungen notwendig. Das spart nicht nur Zeit, sondern auch wertvolle Ressourcen. Indem weniger Daten im Netzwerk übertragen werden, kann die vorhandene Brandbreite durch Edge Computing effizienter genutzt werden: Eben für jene Prozesse, die weiterhin größere Datenmengen aus der Cloud erfordern. Auch die Befragten in der gridscale-Studie nennen die Unabhängigkeit von der Internetverbindung und die niedrigeren Kosten für Datenübertragungen als Vorteile. 

IT-Security und Datensicherheit 

Wenn Daten vor Ort verarbeitet werden, trägt das auch zur IT-Sicherheit bei. Gerade sensible Daten müssen durch Edge Computing nicht in der Cloud gespeichert werden. In der gridscale-Studie werden von Unternehmen im DACH-Raum auch die höhere Sicherheit, die Kontrolle über eigene Daten und die Vorschriften zur Datenverarbeitung vor Ort als wichtige Vorteile angeführt.  

Das bedeutet allerdings nicht, dass Cloud Computing per se unsicher ist. Ein lokaler Cloud-Anbieter sowie Security- und Compliance-Richtlinien können auch in der Cloud für eine hohe IT- und Datensicherheit sorgen. 

Nachteile von Edge Computing 

Wenn es so viele Vorteile gibt, müsste sie doch jedes Unternehmen nutzen? Das stimmt nur bedingt, denn im Vergleich zum Cloud Computing gibt es durchaus auch folgende Nachteile.  

Höhere Komplexität der IT-Infrastruktur 

Der große Vorteil des Cloud Computing ist gerade die Effizienz und Einfachheit: Die Daten werden schließlich in der Cloud gespeichert und verarbeitet, um die lokale IT-Infrastruktur möglichst simpel zu gestalten. Durch Edge Computing erhöht sich die Komplexität der Infrastruktur vor Ort.  

Mehr Anschaffungskosten und Wartungsaufwand 

Die komplexere Infrastruktur vor Ort bedeutet auch, dass sich die Anschaffungskosten erhöhen: Es müssen lokale Server und Datenspeicher vorhanden sein, um die Vorteile zu nutzen. In weiterer Folge wird dadurch auch der Wartungsaufwand am Standort gesteigert. 

Edge Computing vs. Cloud Computing 

Oft werden Edge und Cloud Computing gegenübergestellt, als würde es sich um Gegensätze handeln. Wie eingangs erwähnt, handelt es sich aber um eine Weiterentwicklung des Cloud Computing. Diese bietet viele Vorteile der Cloud, kombiniert mit den zusätzlichen Vorteilen der Edges. So zieht auch die gridscale-Studie 2024 das Fazit, dass die Kombination aus beidem einen wichtigen Treiber für die Digitalisierung im DACH-Raum darstellt: „41% der großen und 25% der mittleren Unternehmen nutzen Edge Computing als Motor, um bei der Digitalisierung mehr Fahrt aufzunehmen.“ Gerade kleine Unternehmen müssen aber auch an die Nachteile denken. 

Deshalb ist gerade für KMU ratsam, sich für das Edge und Cloud Computing externe Unterstützung von Experten zu sichern. Net Professionals unterstützt Sie gerne dabei, Ihre Infrastruktur vor Ort und in der Cloud zu optimieren. So finden Sie auch heraus, ob Sie Edge Computing überhaupt brauchen – oder ob Cloud Computing allein die bessere Lösung ist.