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Cloud vs. On-Premise: Ist die Ära der Cloud zu Ende?

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Alle wollen in die Cloud? Das konnte man lange behaupten, denn immer mehr Unternehmen – von klein bis groß – haben ihre IT-Infrastruktur in die Cloud verlegt. Doch jetzt werden kritische Stimmen lauter: Die Cloud sei zu teuer, zu unsicher, zu langsam und zu kompliziert. Viele gehen zumindest teilweise zurück „On-Premise“, also zur eigenen Infrastruktur vor Ort. Aber wer gewinnt wirklich im Vergleich Cloud vs. On-Premise? Und muss es überhaupt einen Gewinner geben?

Cloud Computing ist längst kein Hype oder Trend mehr: Es ist längst Gewohnheit, dass Unternehmen ihre Infrastruktur zumindest zum Teil in die Cloud auslagern. Laut Cloud Report 2024 von Bitkom nutzen 81% der deutschen Unternehmen eine Cloud-Lösung. Auch in Österreich zeigt die A1 Cloud Studie 2024, dass 4 von 5 Firmen bereits einen Cloud-Service im Einsatz haben. Dabei nutzen 66% der österreichischen Unternehmen eine Public Cloud von globalen Anbietern, wie beispielsweise Google, Amazon oder Microsoft. Dass diese Lösung nicht unbedingt ideal ist, zeigt jedoch eine aktuelle Studie des Marktforschers IDC.

Vom Hype zum Ende der Cloud?

Die Cloud ist also vom Hype zum Standard geworden. Doch in der aktuellen IDC-Studie zeigen sich auch Unzufriedenheit, Unsicherheit und weitere Sorgen, besonders rund um globale Cloud-Anbieter. So hat etwa der weltweite IT-Ausfall auf 8,5 Millionen Microsoft-Geräten im Juli für Zweifel gesorgt, wie sehr wir uns wirklich auf globale Player verlassen können.

Dabei berichtet IDC auch, dass sich immer mehr Unternehmen zumindest teilweise aus der Cloud zurückziehen wollen. „Zurück On-Premise“ scheint der aktuelle Trend zu sein. Dabei wollen 10% der befragten Unternehmen sogar komplett zurück in die eigenen Rechenzentren. Um diesen Trend zu verstehen, müssen wir uns zunächst ansehen, was es mit der Frage Cloud vs. On-Premise auf sich hat.

Was bedeutet Cloud vs. On-Premise?

Beim Cloud Computing werden Teile der Infrastruktur, Anwendungen und Daten auf externen Servern gehostet. Sie liegen also im Rechenzentrum des Cloud-Anbieters und können von der ganzen Welt aus aufgerufen werden. Bei On Premise, auf Deutsch „vor Ort“, liegt die IT-Infrastruktur auf eigenen Servern. Unternehmen betreiben also Rechenzentren vor Ort, auf denen die Anwendungen und Daten liegen.

Dabei kann auch eine eigene Private-Cloud-Lösung als On-Premise gesehen werde. Denn die Private Cloud ist zwar auch von überall aus abrufbar, liegt aber auf den eigenen Servern. Diese Möglichkeit nutzen laut A1 Cloud Studie übrigens rund 30% der österreichischen Unternehmen. Der Unterschied zwischen Cloud vs. On-Premise ist also, wo die Daten und Anwendungen gespeichert sind und genutzt werden.

Cloud vs. On-Premise: Vor und Nachteile

Sowohl Cloud Computing als auch das eigene Rechenzentrum haben Vor- und Nachteile. Doch diese sind, wie die aktuelle IDC-Studie zeigt, nicht so eindeutig wie gedacht. Denn viele Unternehmen klagen über hohe Kosten der Cloud, obwohl sie lange als preiswertere Alternative galt. So rückt die Studie folgende Vor- und Nachteile in ein neues Licht:

1. Kosten

Niedrige IT-Kosten waren lange ein starkes Argument für Cloud-Lösungen. Schließlich ist es nicht billig, ein eigenes Rechenzentrum zu betreiben. Jetzt stellt sich für viele Unternehmen heraus, dass Cloud Computing teurer ist als gedacht. Als Gründe werden hohe Energiekosten, komplexe Cloud-Lösungen und die generative KI genannt.

2. Performance

Ein weiteres Versprechen der Cloud sind große Rechenleistungen, die flexibel genutzt werden können. Doch dabei zeigen sich weitere Probleme. So sorgen etwa große KI-Workloads dafür, dass es zu Latenzproblemen kommt. Hier kann die Performance On-Premise besser sein, weil keine Datenübertragung notwendig ist. Dafür müssen aber entsprechende Rechenleistungen auf eignen Servern ermöglicht werden – eine große Herausforderung.

3. Ausfall-Risiken

Globale IT-Ausfälle, wie beispielsweise von Microsoft Azure oder Amazon AWS, sind weitere Bedenken rund um die Cloud. Schließlich wurden im Juli ganze Flughäfen lahmgelegt. Damit wächst auch die Sorge, sich komplett auf Cloud-Lösungen zu verlassen. Gleichzeitig ist auch On-Premise nicht automatisch gegeben, dass es keine Ausfälle gibt. Dafür muss das eigene Rechenzentrum vielfältige Anforderungen erfüllen.

4. Komplexität

Den Performance-Problemen und Ausfall-Risiken wollen laut IDC-Studie einige Unternehmen mit einer Multi-Cloud-Strategie begegnen. So sollen sich die möglichen Risiken auf mehrere Cloud-Server verteilen. Damit ist allerdings ein großer Mehraufwand verbunden. Da On-Premise ebenfalls sehr komplex ist, stehen sich hier erst recht zwei Lösungen mit großer Komplexität gegenüber.

5. IT-Sicherheit

Natürlich spielt – wie immer in der IT – auch bei der Frage Cloud vs. On-Premise die Sicherheit eine Rolle. Trotz umfassender Sicherheitsvorkehrungen der Cloud-Anbieter berichten Unternehmen in der IDC-Studie von Datenverlusten. Das sorgt wiederum für höhere Kosten für Backups und deren Wiederherstellung, wenn überhaupt möglich. Im eigenen Rechenzentrum ist die IT-Sicherheit dagegen eigene Sache. Das ist Fluch und Segen zugleich, denn die Sicherheit liegt in der eigenen Hand, will aber auch gewährleistet werden.

6. Compliance

In vielen Branchen gibt es strenge Vorschriften, die auch bei Cloud-Servern eingehalten werden müssen. Laut IDC merken manche Unternehmen erst nach Eintritt in die Public Cloud, dass sie gar nicht den Vorschriften entspricht. Die Compliance ist im eigenen Rechenzentrum einfacher zu gewährleisten. Aber auch lokale Cloud-Anbieter aus Österreich können hier Vorteile haben. Etwa auch in Bezug auf die Einhaltung der DSGVO.

7. Flexibilität

Bei all den Nachteilen der Cloud, darf eines nicht vergessen werden: Sie ist im Vergleich zum eigenen Rechenzentrum sehr flexibel. Wenn es beispielsweise um erweiterte Kapazitäten und Speicher geht, kann die Cloud-Lösung schnell und einfach angepasst werden. Zu erhöhten Kosten kommt es so oder so, wenn sich die Anforderungen ändern. Außerdem kann die Cloud ortsunabhängig genutzt werden. In Zeiten der Remote-Arbeit ein Vorteil, auf den Unternehmen schwer verzichten können.

Gibt es nur Cloud ODER On-Premise?

Die Nachteile und Bedenken zeigen, dass Cloud Computing nicht das erwartete Allheilmittel für alle IT-Herausforderungen darstellt. Trotzdem geben laut IDC-Studie nur 10% der Unternehmen an, sich komplett On-Premise zurückzuziehen. Denn schließlich haben Cloud-Lösungen und eigene Rechenzentren auch jeweils ihre Vorteile, die nicht zu unterschätzen sind.

Glücklicherweise muss Cloud vs. On-Premise nicht wirklich eine Entweder-oder-Frage sein. Es gibt Alternativen, die beide Lösungen verbinden:

  • Lokale Cloud-Anbieter: Wer auf eine österreichische Cloud-Lösung setzt, kann manche der Nachteile zumindest abschwächen. So werden etwa die Sorgen um Compliance-Fragen und IT-Ausfälle der Giganten abgeschwächt, während Flexibilität und Rechenleistung der Cloud erhalten bleiben. Das ist vor allem für kleinere Unternehmen wichtig, die nur schwer ein eigenes Rechenzentrum betreiben können, das allen Anforderungen entspricht.
  • Edge Computing: Dabei handelt es sich um eine Kombination aus Cloud und On-Premise. Die „Edge“ sind Schnittstellen vor Ort, die geringere Datenmengen selbst verarbeiten können. Das trägt zur IT-Sicherheit bei, wenn sensible Daten lokal gespeichert werden. Und es reduziert den Datenverkehr, wodurch es zu weniger Latenzproblemen kommt. Das verbindet die Vorteile beider Lösungen.

Die IDC-Studie lässt vermuten, dass immer mehr Unternehmen eine solche Kombination aus Cloud und On-Premise nutzen werden. So bilden Cloud-Server eine flexible Ergänzung zum eigenen Rechenzentrum. Wir sehen also weniger das Ende der Cloud, sondern vielmehr eine Weiterentwicklung, die nur auf den ersten Blick wie ein Rückschritt wirkt.

Eine Private Cloud in Österreich als Lösung für KMU

Besonders für KMU ist die Frage Cloud vs. On-Premise eine große Herausforderungen. Beide Möglichkeiten können komplex, unzuverlässig und teuer sein, wie die aktuelle Studie zeigt. Das gilt insbesondere, wenn sich kleine Unternehmen auf globale Player verlassen, für die sie nur eine winzige Einnahmequelle sind. Gerade KMU sind also gut beraten, sich für eine Private Cloud vom verlässlichen österreichischen Anbieter zu entscheiden. So sind Rechenleistung, Compliance und Security gesichert, ohne immense Aufwände.

Als IT-Experte betreiben auch wir eigene Rechenzentren und bieten Cloud-Lösungen für KMU an. Net Professionals ist dabei als lokaler Anbieter daran interessiert, dass sich unsere Kunden auf ihre IT-Infrastruktur verlassen können – ohne Ausfälle und Sicherheitsbedenken. Kontaktieren Sie uns, um sich bei Cloud vs. On-Premise für einen guten Mittelweg zu entscheiden.