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Patch Management: Ein Muss für Ihre IT-Sicherheit?

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Es gibt keine Software ohne Sicherheitslücken. Das ist eine Tatsache, der sich Unternehmen stellen müssen. Nur wer das akzeptiert, der kann dem Patch Management genug Aufmerksamkeit widmen. So werden die Bemühungen bezeichnet, ebendiese Sicherheitslücken zu schließen. Durch „Patches“ – in Form von Software-Updates – kann die IT-Sicherheit erhöht werden. Aber eben nur, wenn Sicherheitslücken erkannt und rechtzeitig geschlossen werden.

In einer Tripwire-Studie berichten schon 2019 rund 27% der befragten Unternehmen von Datenschutzverletzungen, die durch Sicherheitslücken verursacht wurden. In Europa waren sogar 34% der Befragten betroffen. Rund die Hälfte dieser Vorfälle ging auf Cyberangriffe zurück – denn Hacker freuen sich über Schwachstellen in der IT-Infrastruktur. Auch das Ponemon-Institut führte 2019 eine ähnliche Studie durch. Dabei gaben 60% der befragten Unternehmen an, dass es einen Patch für die Sicherheitslücken gegeben hätte, die zur Datenschutzverletzung führten. Doch es braucht effektives Patch Management, um die Schwachstellen auch wirklich zu beheben. Was das ist und wie es die IT-Sicherheit erhöht, das lesen Sie hier.

Was ist Patch Management? Eine Definition.

Das Patch Management dreht sich also darum, Sicherheitslücken in der IT-Infrastruktur zu füllen. „To Patch“ lässt sich auf Deutsch als „etwas flicken“ übersetzen. Ein „Patch“ ist ein Pflaster oder ein Flicken, mit dem beispielsweise die Ellenbogen eines Sakkos repariert werden. In beiden Fällen geht es darum, eine vulnerable Stelle – also eine Wunde oder zerstörten Stoff – zu bedecken.

Genau das beschreibt auch das Patch Management in der IT-Sicherheit. Wenn eine Schwachstelle entdeckt wird, braucht es einen Patch, der sie vor Angriffen schützt. Und zwar in Form eines Software-Updates. Wir kennen das auch daher, dass unsere Endgeräte regelmäßige Aktualisierungen brauchen. Dabei werden nicht nur neue Funktionen eingeführt, sondern auch Sicherheitslücken geschlossen. Das ist auch in der IT-Infrastruktur Ihres Unternehmens notwendig.

Bevor wir näher auf die Notwendigkeit, die Vorteile und Best Practices eingehen, braucht es noch eine Abgrenzung. Das Patch Management ist nämlich meist ein Teil des Vulnerability Managements, das Sie ebenfalls kennen sollten.

Vulnerability Management: Sicherheitslücken erkennen

Um das Prinzip des Vulnerability Managements zu verstehen, braucht es zunächst eine Übersetzung. Denn diese ist vielsagend: Auf Deutsch spricht man vom Schwachstellen-Management. Denn um eine Sicherheitslücke zu patchen, muss sie zunächst erkannt werden. So sind etwa auch Zero Day Exploits eine große Gefahr in der IT-Sicherheit, bei der unerkannte Sicherheitslücken ausgenutzt werden.

Das Vulnerability Management sucht also nach Schwachstellen jeglicher Art und versucht, diese zu beheben. Dafür kann es einen Patch brauchen. Andere Sicherheitslücken können beispielsweise durch Mitarbeiter-Trainings, ein Update der Firewall oder neue Hardware geschlossen werden.

Patch Management: Sicherheitslücken schließen

Das Patch Management ist also ein Teilbereich des Vulnerability Managements. Hier stehen jene Sicherheitslösungen im Mittelpunkt, für die es tatsächlich einen Patch, also ein Software-Update, braucht.

Warum Patchen für die IT-Sicherheit wichtig ist

Es liegt wohl auf der Hand, dass es wichtig ist, Sicherheitslücken zu schließen. Aber wie groß ist das Problem tatsächlich? Um bei den Zahlen von 2019 zu bleiben: Risk Based Security berichtet in einem Report von über 22.000 erkannten Sicherheitslücken allein im Jahr 2019. Die meisten davon betrafen Giganten wie IBM, Google und Microsoft. Und sie können an verschiedenen Stellen in der IT-Infrastruktur notwendig werden. Unter anderem:

  • Webseiten und Webanwendungen
  • Serverbetriebssysteme
  • E-Mail-Sicherheitslösungen
  • Im Unternehmen eingesetzte Softwarelösungen

Die meisten dieser Sicherheitslücken werden am sogenannten „Patch Tuesday“ veröffentlicht, wenn die großen IT-Unternehmen ihre Software-Updates installieren. An einem Patch Tuesday im August 2019 wurden beispielsweise 327 Patches installiert und bekanntgegeben. Die meisten davon wiederum von Microsoft und Adobe. Dass diese Software-Unternehmen so viel Wert auf ihr Patch Management legen, zeigt, wie wichtig es ist. Die Vorteile sind aber auch für kleine und mittlere Unternehmen entscheidend.

5 Vorteile des effektiven Patch Managements

Eine effektive Patch-Management-Strategie schützt also vor Sicherheitslücken und Cyberangriffen, die sie ausnützen. Sie bringt darüber hinaus aber weitere Vorteile für Ihr Unternehmen:

  1. Minimierung von Ausfallzeiten: Schwachstellen können zu Ausfallzeiten und Datenverlusten führen, die schnell teuer werden. Patches schützen auch vor diesen Folgen.
  2. Verbesserte Systemleistung: Die regelmäßigen Updates halten die Software auf dem neuesten Stand. So werden auch Software-Fehler und Performance-Probleme behoben.
  3. Compliance und Security: In vielen Branche gibt es strenge Standards, was die Compliance-Anforderungen und Sicherheitsvorschriften betrifft. Das Patch Management schützt vor rechtlichen Konsequenzen, indem Vorschriften erfüllt werden.
  4. Vertrauenswürdigkeit: Kunden und Partner vertrauen eher auf Unternehmen, die gut gesicherte IT-Systeme nutzen. So können Patches auch das Vertrauen in Ihre Organisation festigen.
  5. Zukunftssicherheit: Die regelmäßigen Software-Updates sorgen dafür, dass Ihre IT-Infrastruktur nicht veraltet. Sie bleiben also anpassungsfähig und bereiten sich auf Chancen und Bedrohungen der Zukunft vor.

Herausforderungen beim Patchen

Das Patch Management ist nie abgeschlossen: Es ist ein laufender Prozess, der viel Analyse und Tests erfordert. Dabei gibt es viele Herausforderungen – allen voran die Zeit. Laut einer Ivanti-Studie 2021 dauert es im Schnitt zwischen 100 und 120 Tage, bis Unternehmen einen Patch ausrollen. Hacker brauchen dagegen nur rund 22 Tage, um eine Sicherheitslücke auszunutzen.

Der größte Zeitfresser, so 53% der befragten Unternehmen, ist das Management und die Priorisierung kritischer Schwachstellen: Noch bevor überhaupt an einer Lösung gearbeitet wird. Die Erarbeitung des Patches kostet wiederum 19% der Befragten die meiste Zeit, während 15% am längsten für das Testen brauchen.

Kein Wunder, dass 71% der befragten IT- und Sicherheitsexperten das Patch Management als zu komplex, umständlich und zeitaufwändig bezeichnen.

Best-Practice-Tipps für Ihr Patch Management

Bedeutet das also, dass Unternehmen auf das Patch Management verzichten müssen, weil es zu aufwändig ist? Das wäre keine gute Idee – denn Sicherheitsrisiken lauern überall. Folgende Best Practices im Patch Management können Ihnen helfen:

  • Regelmäßige Analysen: Im Patch Management ist wichtig, laufend nach Schwachstellen zu suchen. Nur so können sie rechtzeitig entdeckt werden.
  • Standards festlegen: Das Patch Management braucht Standards, anhand derer die Software beurteilt werden kann.
  • Prioritäten setzen: Die Schwachstellen müssen nach Risiken sortiert und priorisiert werden. So wird schneller deutlich, welche Patches die dringlichsten sind.
  • Zuerst testen: Bevor Software-Updates installiert werden, müssen sie in einer sicheren Testumgebung überprüft werden. Nur Patches, die den Test bestehen, werden ausgerollt.
  • Dokumentieren: Alle Schritte und Patches müssen dokumentiert werden, sodass sie auch später nachvollziehbar sind. Sonst bauen Sie eine Legacy Software, die niemand versteht.
  • Auf Experten setzen: Weil die Herausforderungen groß und die Best Practices umfangreich sind, ist die Auslagerung des Patch Managements ratsam. So haben Sie die nötige Unterstützung, um wirklich effektiv zu patchen.

Gerade für KMU ist der letzte Tipp wohl der wichtigste. Deshalb bietet Net Professionals umfassende Patch-Management-Lösungen an, die sicherstellen, dass Ihre Systeme stets aktuell und optimal geschützt sind. So bewahren Sie Ihre IT-Infrastruktur vor gefährlichen Sicherheitslücken, ohne sich den Kopf darüber zu zerbrechen.